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Liebe Freunde und Interessierte der Andreas Tobias Kind Stiftung,
für viele von uns sind die Sommerferien vorbei und es kehrt wieder Alltag ein. Wir hoffen, Sie konnten die hellen heißen Tage genießen, ein schattiges Plätzchen zum Seele-baumeln-Lassen finden, und starten mit viel Energie in die zweite Jahreshälfte!
Bei uns in der Stiftung macht sich nach der Sommerpause tatsächlich bereits die Vorfreude auf den Herbst breit - denn neben etwas Abkühlung verspricht er viele interessante Ereignisse:
Am Samstag, den 29. September 2018, veranstalten wir dieses Jahr unseren öffentlichen Stiftungstag im Hamburger Rudolf Steiner Haus, zu dem Sie alle ganz herzlich eingeladen sind. Wieder sind wir gespannt auf die Vorträge unserer diesjährigen Antragsstellenden und Geförderten. Eine separate Einladung mit allen Details senden wir Ihnen in wenigen Tagen per E-Mail. Das Programm können Sie bereits jetzt auf unserer Website downloaden.
Des Weiteren wird die 2017 gegründete Fachgesellschaft Künstlerischer Therapien in Kürze das neue E-Journal „Arts Therapies“ herausgeben und bietet damit eine deutsch- und englischsprachige Plattform für Publikationen aus allen Bereichen Künstlerischer Therapien. Hierüber berichtet das Vorstandsmitglied Beatrix Evers-Grewe.
Im November gibt es dann Grund zu feiern: Vor genau zehn Jahren wurde die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft (DMtG) gegründet. Über die Rolle der DMtG bezüglich der Professionalisierung der Musiktherapie, die Bedeutung des Zertifikats „Musiktherapeut/in“, die Jubiläumsfeier und vieles mehr sprechen wir im Interview mit der Geschäftsführerin Judith Brunk.
Schließlich möchten auch wir noch einmal auf das heiß debattierte Thema Datenschutz verweisen und bitten Sie, unseren kurzen Text zum achtsamen Umgang mit Ihren Daten aufmerksam zu lesen. Vielen Dank!
Kommen Sie gut durch den Sommer - wir freuen uns über ein Wiedersehen im September!
Beste Grüße
Ihr Team der Andreas Tobias Kind Stiftung
Britta Johannesson - Hannah Ott
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Wir gehen auch weiterhin achtsam mit Ihren Daten um!
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Wie es bereits in aller Munde bzw. in allerlei E-Mails zu lesen war, ist am 25. Mai 2018 die Europäische Datenschutz-Grundverordnung in Kraft getreten. Natürlich haben wir auch bereits zuvor Wert auf den Schutz Ihrer Daten gelegt. Anlässlich der neuen EU-Verordnung möchten wir Sie aber noch einmal auf Folgendes hinweisen:
Wenn Sie weiterhin per E-Mail unseren Newsletter erhalten möchten, müssen Sie nichts tun, denn wir haben bereits einst Ihre Einwilligung erhalten. Wenn Sie hingegen künftig unsere Rundmails nicht mehr erhalten möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an info@andreas-tobias-kind-stiftung.de. Wir löschen Ihre Daten dann umgehend aus unserem Verteiler.
Eine erteilte Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden, indem Sie auf den Abmelde-Link im Newsletter klicken oder eine Nachricht an die oben genannte E-Mail-Adresse schicken. Ein Widerruf gilt nur für die Zukunft. Datenverarbeitungen, die vor dem Widerruf erfolgt sind, sind davon nicht umfasst. Im Falle des Widerrufs löschen wir Ihre E-Mail-Adresse umgehend.
Eine ausführliche Datenschutzerklärung finden Sie auf unserer Website.
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Wissenschaftliche Fachgesellschaft Künstlerischer Therapien bringt neues E-Journal heraus
Ein Bericht von Beatrix Evers-Grewe (Vorstandsmitglied)
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Vor gut einem Jahr, am 16. Juni 2017, haben wir im Rahmen der dritten Forschungstagung Künstlerischer Therapien in Hamburg die Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) gegründet. Mit dem neuen Verein möchten wir bedeutsame Ziele verfolgen, u.a.:
- gemeinsam mit Vertretern aller Künstlerischer Therapieformen gute Strategien für die Forschung entwickeln und vorantreiben,
- einzelne Forschungsprojekte fördern und auf nationalen und internationalen Konferenzen des Gesundheitssektors vertreten sein,
- ein eigenes wissenschaftliches Publikationsorgan etablieren sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.
Um diese Vorhaben zusammen voranzutreiben, organisieren wir in der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft jährlich Tagungen. Bei der diesjährigen Tagung und Mitgliederversammlung am 6. Juni 2018 in Remscheid wurde u.a. das Journal „Arts Therapies“ vorgestellt, das baldmöglichst zum ersten Mal bei German Medical Science (GMS) erscheinen soll. Es bietet eine attraktive Möglichkeit, Arbeiten zur Forschung in den Künstlerischen Therapien deutsch- und englischsprachig zu veröffentlichen und damit auch die internationale Community zu erreichen. Im „GMS Arts Therapies“, der Zeitschrift für Forschung in Kunst-, Musik-, Tanz-, Theater- und Poesietherapie werden wissenschaftliche Artikel aus allen genannten Bereichen veröffentlicht. Als Organ der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien wird das Journal als frei zugängliche Open-Access-Zeitschrift erscheinen. Publizierte Artikel sind dadurch für alle Interessierten weltweit kostenlos verfügbar.
Eingereicht werden können Forschungs- und Übersichtsarbeiten, Projektberichte, Kurz- sowie Diskussionsbeiträge und Kommentare zu Künstlerischen Therapien, Kunst in Medizin und Psychotherapie sowie Kunst & Gesundheit aus dem gesamten Methodenspektrum der Evidenzbasierten Medizin. Neben quantitativer Forschung, Wirkfaktorenforschung, Beobachtungsstudien, qualitativer Forschung und Fallstudien sind auch Beiträge aus der künstlerischen und kunstbasierten Forschung willkommen. Publikationen werden auf Englisch und Deutsch angenommen. Wir freuen uns über Einreichungen und Anfragen!
Das Ziel unserer neuen Wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist auf der Grundlage dieser Aktivitäten auch, die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zu beantragen, wodurch wir uns u.a. eine umfassendere Beteiligung an den Leitlinienverfahren erwarten. Bei unseren ambitionierten Vorhaben sind wir weiterhin auf der Suche nach Mitstreitern, vor allem in den Bereichen Musik- und Theratertherapie. Bei Interesse schreiben Sie mir gern eine E-Mail an Evers-Grewe@bagkt.de.
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10 Jahre Deutsche musiktherapeutische Gesellschaft
Im Gespräch mit Judith Brunk, Geschäftsführerin der DMtG
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Liebe Frau Brunk, wir gratulieren Ihnen herzlich zum Geburtstag der DMtG! Vor genau 10 Jahren hat sich die Fachgesellschaft für Musiktherapie mit dem Berufsverband der Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten in Deutschland (BVM) zusammengetan. Wie genau kam es zu diesem gemeinsamen Engagement und welche Funktionen übernimmt die Gesellschaft seither?
JB: Man merkte damals, dass es für die drängenden berufspolitischen Anliegen einer gemeinsamen starken Stimme bedurfte. Die Vielzahl der musiktherapeutischen Verbände war dafür nicht geeignet. Die Verschmelzung von Berufsverband BVM und Fachgesellschaft DGMT unter Mitwirkung der Vereinigung zur Förderung der Nordoff/Robbins-Musiktherapie zur methodenübergreifenden Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft war da nur folgerichtig, denn es entstand die größte schulenübergreifende Interessensvertretung für MusiktherapeutInnen in Deutschland. Wir sehen unsere Arbeitsschwerpunkte einerseits in der Bearbeitung und Durchsetzung berufspolitischer Anliegen und andererseits in der weiteren Implementierung der Methode in das Deutsche Gesundheitssystem, was zum Beispiel durch die Mitarbeit in Dachverbänden und relevanten Fachgesellschaften und über die Mitgestaltung wichtiger Leitlinienprozesse realisiert wird. Auch die Etablierung der DMtG als Ansprechpartner für alle Belange rund um professionelle Musiktherapie und eine moderne Öffentlichkeitsarbeit zähle ich dazu.
Eines Ihrer großen Ziele ist es, die Ausbildungen für Musiktherapie deutschlandweit vergleichbar zu machen. Leider mehren sich in der Hochschullandschaft derzeit die Hiobsbotschaften: So wurde zum Beispiel der Masterstudiengang 'Klinische Musiktherapie' der WWU Münster seit dem Wintersemester 2015/2016 eingestellt. Wie positioniert sich hier die DMtG?
JB: Hier bilden viele Faktoren eine komplexe Situation, die sicher nicht optimal ist. Die bestehenden Hochschulstrukturen, die Musiktherapie in der (kostenpflichtigen) Weiterbildung ansiedeln, haben sicher ihren Anteil an der schwierigen Lage, in der sich die Ausbildungen befinden. Wann immer wir etwas für den Erhalt bestehender Ausbildungsstrukturen tun können, tun wir dies.
Zuletzt haben wir im zuständigen Ministerium in Baden-Württemberg auf Gespräche gedrängt, die zu einer bestandssichernden Lösung führen sollen. Hier muss man die Prozesse abwarten.
Letztlich sollte man die Situation vom Ende her denken. Mit besseren beruflichen Perspektiven, z.B. durch ein eigenes Berufsrecht für Künstlerische TherapeutInnen, gelänge es sicher um einiges besser, Interessierte für eine Ausbildung in diesem spannenden Berufsfeld zu finden. Hier müssen wir ansetzen.
Als DMtG haben Sie das Zertifikat „Musiktherapeut/in“ ins Leben gerufen, um die Musiktherapie zu professionalisieren und an die Standards anderer Berufsgruppen wie zum Beispiel den Psychotherapeuten anzupassen. Das kommt besonders der neuen Generation der Musiktherapeuten zugute. Warum meinen Sie sollte ich mich auch als bereits berufstätiger Musiktherapeut in meiner Arbeit zertifizieren lassen?
JB: Weil Sie damit einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung des Berufsstandes leisten! Es reicht nicht, sich auf dem Wissen einer vor Jahren abgeschlossenen Ausbildung auszuruhen. Lebenslanges Lernen zählt heute zu den wichtigsten Kompetenzen in der Arbeitswelt, warum sollten für uns andere Maßstäbe gelten, als sie an PsychotherapeutInnen angelegt werden, mit denen wir uns so gern vergleichen? Mit der Zertifizierung bekennen Sie sich zur Fortbildungsverpflichtung und zu ethischen Richtlinien für die eigene therapeutische Tätigkeit. Das sind Selbstverständlichkeiten für gesetzlich geregelte Gesundheitsberufe. Wir sollten uns daran orientieren, solange die Musiktherapie keine staatlichen Regelwerke hat. Durch die Zertifizierung haben wir ein Instrument der Qualitätssicherung installiert, das PatientInnen die Sicherheit gewährt, die sie zu Recht erwarten.
Wie Sie bereits erwähnten, stellt die Etablierung der Musiktherapie im Gesundheitswesen einen der bedeutendsten Belange der DMtG dar. Hier arbeiten Sie u.a. eng mit der 2014 gegründeten Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerischer Therapien (BAGKT) zusammen. Gibt es Neuigkeiten bezüglich des gemeinschaftlichen Engagements?
JB: Die Arbeit in der BAG KT läuft sehr kontinuierlich, nicht zuletzt durch die engagierte Vorstandsarbeit, die Beatrix Evers-Grewe (ebenfalls in der DMtG Beisitzerin im Vorstand) dort leistet. Die Erstellung eines gemeinsamen Berufsbildes ist nahezu vollendet, damit liegt dann ein wichtiger Baustein für zukünftige berufsrechtliche Regelungen vor. Schwieriger wird es wohl, gemeinsame Ausbildungsstandards zu formulieren, aber wir können auch hier zuversichtlich sein, denn die Notwendigkeit einer Homogenisierung innerhalb der Profession der künstlerischen TherapeutInnen ist unumgänglich und wird von allen Verbänden geteilt. Die BAG KT versteht sich zunehmend als Dachverband für die berufspolitischen Anliegen der Berufsgruppe, während es inzwischen auch eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) gibt, die die Aufgaben einer Fachgesellschaft u.a. durch die geplante Herausgabe eines Online-Journals wahrnehmen wird. Letzte kann übrigens noch engagierte, an wissenschaftlicher Arbeit interessierte MitstreiterInnen aus allen Fachbereichen gebrauchen.
Die Jubiläumsfeier der DMtG wird am 10. November 2018 in Berlin stattfinden. Sie haben uns bereits verraten, dass sich das Programm des Festakts insbesondere auf die Zukunft fokussieren wird – was sind Ihre Wünsche für die Musiktherapie in den kommenden zehn Jahren?
JB: Ach, da gibt es Einiges. Ganz vorn steht bei mir die Geschlossenheit. Auf dass es gelingt, die berufspolitische Interessensvertretung qualifizierter MusiktherapeutInnen komplett in der DMtG abzubilden, ganz unabhängig vom Fortbestand methodisch orientierter Vereine. Berufspolitik braucht Einheitlichkeit, Musiktherapie braucht Vielfalt. Oder vereinfacht: Einheit nach außen und Vielfalt nach innen.
Und ich wünsche der Musiktherapie ganz unbescheiden eine gesteigerte gesellschaftliche Akzeptanz, sichtbar in den entsprechenden Rahmenbedingungen, die die Politik bis dahin geschaffen hat. Klingt nach viel Arbeit für die nächsten zehn Jahre … Zunächst aber bin ich gespannt, welche Perspektiven die Podiumsdiskutanten im Rahmen unseres Festaktes entwickeln werden.
Ganz herzlichen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft, liebe Frau Brunk!
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