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Liebe FreundInnen und Interessierte der Andreas Tobias Kind Stiftung,
mehr als 1000 Tage Krieg in der Ukraine ... diese dramatische Nachricht kursierte vor wenigen Tagen in den Medien. Weiterhin fordert der Krieg unzählige Opfer. Millionen Menschen mussten fliehen, verloren ihre Heimat oder ihre Familie – und ihre körperliche oder psychische Gesundheit.
Uns alle macht die Situation in der Ukraine sprachlos. Im Kleinen möchten wir ein Zeichen setzen und in unserem diesjährigen Weihnachtsbrief zum Spenden aufrufen: Wir sammeln Geld für Instrumente für die ukrainischen Musiktherapeutinnen Olena Romanova, Tetiana Chernous und Maryna Slot, damit sie ihre heilsame und herausfordernde Arbeit mit Menschen im Kriegsgebiet fortsetzen können. Im September hatten uns die Therapeutinnen auf unserem Stiftungstag besucht und eindrucksvoll von ihrer Arbeit im Kriegsgebiet berichtet.
Musik kann in Krisenzeiten Trost spenden und eine direkte und wertvolle Unterstützung sein. Dies unterstreicht auch die Resolution Musik und Gesundheit, die unser Beiratsvorsitzender Prof. Dr. Lutz Neugebauer gemeinsam mit Fachkolleg:innen im Rahmen einer Fachtagung des Deutschen Musikrats präsentierte. Wir haben Lutz zu seiner musikpolitischen Arbeit befragt und drücken ihm die Daumen für ein ereignisreiches Jahr 2025!
Ihnen allen wünschen wir einen schönen Nikolaustag und eine besinnliche Adventszeit und freuen uns sehr, wenn Sie uns bei unserer Spendenaktion unterstützen.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Ihr Team der Andreas Tobias Kind Stiftung
Britta Johannesson - Hannah Ott
* Wir machen Urlaub: Vom 20. Dezember 2024 bis zum 12. Januar 2025 sind wir in der Weihnachtspause. Anschließend sind wir wieder im Stiftungsbüro für Sie erreichbar. *
Foto: Tetiana Chernous, Maryna Slot und Gulsanam Sadikova auf unserem Stiftungstag im September 2024
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Trommeln für die Ukraine: Unsere Spendenaktion für neue Instrumente für Musiktherapeutinnen
Jetzt mitmachen auf betterplace.org!
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Seit Beginn dieses Jahres fördern wir die Musiktherapeutinnen Olena Romanova, Tetiana Chernous und Maryna Slot im Rahmen der Weiterbildung „TrommelPower“ des Freien Musikzentrums München e.V. Die neu erlernten Techniken wenden die Therapeutinnen seither in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern, traumatisierten Familien und Veteranen in ihrer Heimat an und schenken den Menschen so Halt, Stabilität und einen Weg zur Verarbeitung. Doch aufgrund der Krisensituation fehlt es den Therapeutinnen an Instrumenten, um ihre Arbeit gut fortführen zu können.
Im September kamen uns die Tetianan Chernous und Maryna Slot auf unserem Stiftungstag in Hamburg besuchen und haben uns in bewegender Weise von ihrer Arbeit berichtet:
„Die größte Herausforderung ist die enorme Nachfrage. Es gibt sehr viele Menschen, die Hilfe brauchen. (...) Es ist schwierig, altersgemischte Kindergruppen zu leiten, in denen es Kinder mit neurologischen Diagnosen gibt, z. B. Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen, und Kinder, die vom Krieg betroffen sind, z. B. mit Amputationen und in Rollstühlen sitzend. Wir brauchen Instrumente, um sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen arbeiten zu können.“
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Gemeinsam mit Ihnen möchten wir die wertvolle Arbeit der Musiktherapeutinnen unterstützen:
Trommeln für die Ukraine - unsere Spendenaktion für neue Instrumente für Musiktherapeutinnen auf betterplace.org
Mit Ihrer Spende helfen Sie, den Musiktherapeutinnen die nötigen Instrumente an die Hand zu geben, um ihren Mitmenschen inmitten des Krieges ein wenig inneren Frieden und Hoffnung zu schenken. Jeder Beitrag zählt! Teilen Sie unsere Aktion auch mit Freunden und Bekannten, um gemeinsam mehr Unterstützung zu mobilisieren.
Vielen Dank für Ihre Solidarität!
Fotos: Olena Romanova
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Deutscher Musikrat beschließt "Resolution Musik und Gesundheit" im Oktober 2024
Im Interview mit Prof. Dr. Lutz Neugebauer über ressortübergreifendes Zusammenwirken und wichtige Schritte in 2025
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Prof. Dr. Lutz Neugebauer, Beiratsvorsitzender unserer Stiftung und Vorstandsmitglied der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMTG), setzt sich seit Jahren für die Anerkennung von Musik als Ressource in Prävention und Therapie ein. Bei einer Fachtagung des Deutschen Musikrats und der Charité Universitätsmedizin am 18. Oktober 2024 präsentierte er gemeinsam mit Fachkolleg:innen die „Resolution Musik und Gesundheit“. Diese fordert, Musik stärker in die Gesundheitsförderung zu integrieren und die Rahmenbedingungen für musikalische Bildung und Therapien zu verbessern. Wir haben bei Lutz nachgefragt ...
Lieber Lutz, gab es Punkte in der Resolution, die dir persönlich besonders wichtig waren?
LN: Für mich ist das Zustandekommen der Resolution an sich der wichtige Punkt. Ich finde es großartig, dass sich der Deutsche Musikrat des Themas Musik und Gesundheit so umfassend annimmt. Der Deutsche Musikrat vertritt ja alle musikalischen Akteure in der BRD, von professionellen MusikerInnen, Orchestern, MusikverlegerInnen bis hin zu Chorverbänden oder dem Amateurmusikerverband. Ich freue mich sehr darüber, dass wir als DMTG unsere Forderungen an dieser Stelle so präsent als Resolution in die Musikwelt bringen konnten – und zwar einstimmig, ohne Gegenstimme und ohne große Diskussionen. Es macht die Bedeutsamkeit von Musiktherapie für unsere Gesellschaft sichtbar und zeigt die Möglichkeiten, die Musik in der Prävention bietet, zum Beispiel durch kulturelle Teilhabe für Menschen mit Behinderungen.
Worauf lag für euch in der Erarbeitung der Resolution der Fokus?
LN: In der Vorbereitung war es total schön, dass wir die Resolution gemeinsam mit dem Deutschen Musikrat erarbeiten konnten. Wir als DMTG haben natürlich besonderen Wert auf die Präsenz der musiktherapeutischen Forderungen gelegt: also die Möglichkeit der Krankenkassenabrechnung, eine Berufsanerkennung und die Ausweitung der Ausbildungskapazitäten als drei wesentliche Punkte. Zudem war es uns wichtig darauf hinzuwirken, ein ressortübergreifendes Zusammenwirken im Bereich Musik und Gesundheit zu erreichen, so wie es im Bereich der Nationalen Demenzstrategie bereits gelungen ist. Wir scheitern ja immer wieder an Ressortgrenzen, das geht beispielsweise bis in das Stiftungswesen hinein: Da gibt es Stiftungen, die medizinische und kulturelle Projekte fördern, aber sie fördern keine Schnittmengen davon, sodass Musiktherapie häufig nicht unterstützt werden darf. Die Andreas Tobias Kind Stiftung geht hier schon seit Jahren mit gutem Beispiel voran, sowohl was die Musiktherapie im medizinischen Kontext betrifft, als auch bezüglich der Schnittmenge zum zweiten Stiftungsfokus, der Heilpädagogik. Dass der Deutsche Musikrat diesen Aspekt nun als politische Forderung formuliert hat, darauf können wir mit unserem Beispiel stolz sein.
Wie wird der Prozess nun weitergehen?
LN: Das, was im Deutschen Musikrat angelegt ist, werden wir natürlich gemeinsam auf anderen Bühnen weiterführen. Mit dem Deutschen Musikrat haben wir DEN politischen Player in der deutschen Kulturpolitik als Partner gewinnen können. Und wir freuen uns darauf, dass im kommenden Jahr zwei tolle Tagungen auf dem Programm stehen: Das eine ist die 33. Fachtagung Musiktherapie im Freien Musikzentrum München e.V. im März, das zweite ist der Europäische Musiktherapiekongress (EMTC 2025 Bridges), der Ende Juli in Hamburg stattfinden wird. Bei beiden Veranstaltungen engagiert sich auch die Andreas Tobias Kind Stiftung auf unterschiedliche Weise und dafür bin ich sehr dankbar.
Die Weiterführung des Prozesses war zunächst natürlich etwas anders gedacht: Wir hatten diesen Sommer eine Stellungnahme zum Gesundheitsstrukturreformgesetz erarbeitet und eingebracht. Es gab eine Gesetzesvorlage, in der wir die Möglichkeit gesehen haben, die Musiktherapie auch in den parlamentarischen Prozess einzubringen. Das ist leider aufgrund des Aus‘ der Ampelkoalition gescheitert. Das war für uns zunächst ein großer Dämpfer. Aber auf der anderen Seite ergibt sich jetzt auch die Möglichkeit, unsere Forderungen in der neuen politischen Konstellation einzubringen. Wir sind gut vorbereitet und hoffen, in verschiedene Wahlprogramme aufgenommen zu werden, bspw. das der Grünen, der SPD und der CDU, sodass wir in der nächsten Legislaturperiode auch politisch einen Schritt weiterkommen.
Vielen Dank für das Interview, lieber Lutz, und alles Gute für das musikpolitische 2025!
TIPP: Die ausformulierte Resolution finden Sie auf der Seite des Deutschen Musikrats. Hier stehen zudem weiterführende Infos zur Fachtagung im Oktober.
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Ein Highlight für 2025: Europäischer Musiktherapiekongress "Bridges" in Hamburg
Jetzt Ticket sichern!
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Wir freuen uns, dass die European Music Therapy Conference 2025 in unserer Stiftungsheimat Hamburg stattfindet! Musiktherapeuten und Interessierte aus ganz Europa kommen zusammen, um Wissen und Erfahrungen zu teilen. Sichern Sie sich jetzt Ihr Early-Bird-Ticket: https://www.emtc2025.de/registration.html
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Bild: Elbphilharmonie Hamburg, Thies Rätzke
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